Über das Metagründen

Die Webseite Seriengründer.de ist ein Projekt von mir, Peter Eich.

Hier berichte ich „live“ über die Entstehung und Umsetzung einer neuen Geschäftsidee. Man kann mir hier sozusagen bei der „Zeugung und Geburt“ einer neuen Firma zuschauen.

Nachdem ich acht Firmen gegründet und etliche weitere firmenähnliche Projekte organisiert habe, muss ich aufpassen, dass das Gründen nicht zur Routine wird.

Denn in Routine bin ich nicht gut. Ich mag das Neue, das Disruptive, das Unbekannte und Ungelernte. Also die Reise und nicht den Urlaub.

Darum habe ich ein Prinzip auf das Gründen angewendet, mit dem ich bereits viele meiner Firmen gegründet habe: das Metageschäft.

Was bedeutet das?

Am Bodensee wollte ich vor vielen Jahren Prospekte meiner eigenen Firma verteilen. Das wäre eine Kostenstelle geworden. Statt Verteilen als Aufgabe, habe ich die Verteilung als Chance erkannt. Daraus ist statt einer Kostenstelle ein Profitcenter entstanden, und daraus schließlich eine Firma. Sie verdient mit der Prospektverteilung Geld und betreibt unterdessen eine Menge anderer Produkte (aus denen zum Teil wieder neue Firmen entstanden sind).

Bei meiner Firma, die Radreisen veranstaltet, wollte ich im „Long Tail“ für unsere Reisen werben. Dafür schuf ich eine Plattform mit user-generierten Radrouten. Doch statt Werben als Aufgabe, haben ich die Werbung als Chance erkannt. Daraus ist Bikemap entstanden, worauf nun andere Werbung schalten und uns dafür bezahlen.

Chancen auf einen Wettbewerbsvorteil als Reiseveranstalter wollte ich mir verschaffen, und darum bin ich mehr durch die Welt gereist und geflogen als alle meine Mitbewerber. Doch statt Kommunizieren als Aufgabe, habe ich die Kommunikation als Chance erkannt. Daraus ist die Konferenz Cyclesummit entstanden, womit ich nicht nur ohne Aufwand alle Kollegen treffen kann, sondern ich verdiene damit Geld, dass alle einander treffen. Statt zu allen zu reisen und dafür selbst zu bezahlen, kommen nun alle zu mir und bezahlen mich auch noch dafür.

Kurzum: mich zieht es immer ins Metageschäft. Also auf die nächsthöhere Abstraktionsebene.

Damit hatte ich schon bei meiner ersten Firma vermieden in der Firma zu arbeiten – weil ich viel lieber an der Firma gearbeitet habe. Und so habe ich nicht Herausforderungen innerhalb meiner Firma gesammelt, sondern Firmen als meine Herausforderungen.

Und so bin ich mittlerweile auch über das Gründen von Firmen dort angelangt, wo das Gründen selbst zum Produkt wird. Denn ich bin derweil aktiv als:

  • Coach für andere Gründer
  • Referent über das Gründen, Seriengründen und die Typologie von Gründern
  • bald vielleicht auch als Autor zu diesem Thema ;)
  • und vor allem ab sofort an dieser Stelle mit meinem Versuch, den Prozess des Gründens als eigenes Projekt zu sehen und darzustellen. Ich organisiere also nicht einen betriebswirtschaftlichen Prozess, der zur Gründung einer Firma wird, sondern ich gründe mit dieser Seite meinen Prozess des Gründens.

Ich gründe nun also auf zwei Ebenen gleichzeitig.

Diese Webseite ist damit meine erste Metagründung.