in Interviews

Passives Einkommen und Unternehmertum

Die Schwäbische Zeitung hat mich am 5. Februar 2017 interviewt anlässlich des dort gehaltenen Impulsvortrags über „Passives Einkommen und Unternehmertum“.

Hier die Fragen & Antworten:

Herr Eich, Sie haben schon mit Erfolg Firmen gegründet, die Sie selbst weiterführen. Andere wiederum haben Sie erfolgreich weiterverkauft. Ihre Erfahrungen daraus: Wie wird ein Gründer zum nachhaltig erfolgreichen Unternehmer?

Es kann keine Anleitung zum unternehmerischen Erfolg geben. Denn das Gründen eines Unternehmens ist das Gegenteil davon einer Anleitung zu folgen. Vielmehr sind Gründer wie Entdecker: sie lassen sich auf das Unbekannte ein und lernen sich dort ohne Anleitung zurechtzufinden.

Wer also glaubt durch Tipps wie diesem zum Unternehmer werden zu können, der sollte lieber sein Studium abschließen und sich bei der IHK bewerben.

Was ist aus Ihrer Sicht für einen Gründer unverzichtbar?

Es ist die Bereitschaft zu scheitern. Sie gehört untrennbar zu erfolgreichen Gründern.

Was braucht es nicht?

Das Streben nach Lob und scheinbarer Sicherheit. Beides gibt es nur dort, wo bereits Vorgesetzte und Regeln aufgestellt wurden, nicht aber im unternehmerischen Neuland.

Wer Sicherheit im Außen sucht, sollte Beamter werden. Bei Gründern kommt sie aus dem Inneren.

Außerdem traue ich keinem Gründer, der ein Unternehmen startet um am Ende (also zum Beispiel nach einem Exit) faul sein zu können. Unternehmer müssen für ihre Idee brennen, und nicht für das Nichtstun.

Gibt es für Sie Branchen, die für Start-ups besonders erfolgversprechend sind?

Das sind Branchen in einem nicht-kompetetiven Umfeld. Also dort, wo am wenigsten Innovation herrscht. Ich konkurriere lieber mit dem Handwerksbetrieb aus dem Nachbarort als mit den schausten Jungs im Silicon Valley.

Außerdem bietet das Web noch immer eine riesige Zahl von unbesetzten Nischen.

Aus welchen Fehlern haben Sie selbst am meisten gelernt?

Aus meinen eigenen. Denn wenn andere Unternehmer über ihre Fehler schreiben oder sprechen und Tipps wie diesen hier geben, dann ist das wie eine Anleitung zum Gründen, die es nicht geben kann.

Ihr Tipp: Wann sollte man ein Unternehmen gründen?

Unbedingt heute noch.

Gibt es eine kurze Anekdote aus Ihrem Gründer-Fundus?

Ich halte oft Vorträge über die Typologie von Gründern. Darin erkläre ich eine Stunde lang die Persönlichkeitsstruktur von typischen Unternehmern. Die meisten Zuhörer im studentischen Umfeld schreiben eifrig mit. Bis ich ihnen gegen Ende erkläre, dass der typische Gründer niemals mitschreiben würde, wie ein typischer Gründer tickt. Ich liebe es, dabei in die vielen peinlich berührten Gesichter zu schauen.